Hausbachklamm
aus der Reihe"Geopark Allgäu" von
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Die Geotope rund um Weiler - Simmerberg - Ellhofen
Warum bildeten sich die Stufen? panorama1_wf
Wenn ein widerstandsfähiges Gestein weicheres Gestein überlagert, kann die weichere Schicht schneller durch Erosion abgetragen werden. An den Wasserfallkanten erkennt man die widerstandsfähigere, teils sogar überhängende Schicht aus festem, grobem Konglomerat. Der Sockel, eine weichere Schicht aus Sand- und Mergelstein, ist vom Wasser kesselartig ausgehöhlt. "Steter Tropfen höhlt den Stein". Beschleunigt wird diese Abtragung durch Sand und Gerölle, die gerade gebirgsnahe Flüsse mit sich führen. Sie wirken als Schleifmittel und tragen dazu bei, dass sich Flüsse in geologisch kurzen Zeiträumen tief einschneiden. Der Rickenbach ist geologisch gesehen noch jung, er wird durch die anhaltende und kräftige Erosion im Laufe der Zeit weiter flussaufwärts wandern.
Was ist der Enschenstein?
Der Enschenstein ist ein ca. 600 m langes Nagelfluh Massiv, der Nord- und Westseitig eine bis zu 40 m hohe senkrechte Abbruchkante besitzt. Von oben ist diese ungesichert. Über Erosionsrinnen werden einzelene, bis zu 30 m im Durchmesser große Blöcke herausgerissen, die einzeln unterhalb des Enschensteines im Wald liegen. Er wird von unterschiedlich mächtigen Sandstein Schichten durchzugen.
Diente mehrmals als Fluchtburg und ist Sagenumwoben (Enzen=Riesen), wegen seiner Form. Es ist u.a. über den Mühlenbach erreichbar, der eigentlich "Tobel" heissen müsste. Der sehr steile Wanderweg ist gut gepflegt und ausgebaut(Okt. 2005).
Was ist die Hausbachklamm?

Seit Jahrhunderten prägt der Hausbach das Ortsbild von Weiler. Er entspringt auf dem Sulzberg-Rücken und mündet bei Bremenried in die Rothach. Von der Quelle bis zur Mündung ist er nicht viel länger als fünf Kilometer, der Höhenunterschied beträgt rund 350 Meter. Daraus ergibt sich ein durchschnittliches Gefälle von sieben Prozent. Die Hausbachklamm ist ein Naturdenkmal und vielleicht das Beste, was Weiler an ortsnahen Wanderzielen zu bieten hat

1 - von der Hausbachmündung zur Lourdesgrotte

Länge 1100 m, ca. 40 min.
Von der Stromeyerbrücke in Bremenried flussaufwärts zur Einmündung des Hausbachs in die Rothach, von dort zu der kleinen Brücke bei der Zimmerei Gretler. Rechts weiter den Hausbach entlang zur Ortsmitte mit den Brücken am Bildstein-Haus, der Raiffeisenbank, am Kornhaus und bei der Kirche. Zirka 50 Meter oberhalb der Brücke bei der Kirche weist ein Schild nördlich des Pfarrhofs den Weg zur Lourdesgrotte und Hausbachklamm.

2 - von der Lourdesgrotte zur Brücke an der Hohen Wand
Länge 1400 m, ca. 30 min.
Von der Lourdesgrotte beginnen die Hausbachanlagen und das Reich der seltenen Wasseramsel. Der Weg führt zum hohen Wehr mit den schräg abfallenden Steinplatten bei der Schreinerei Heim, an den bei hohen Wasserständen überfluteten Uferbänken und der ersten Geschiebesperre vorbei zur Kapfmühlenbrücke.
Hier rauscht der Hausbach an einer der schönsten Stellen der Hausbachklamm tosend durch sein tief durch Sandsteinbänke gefrästes Bett. Auf der gegenüberliegenden Seite laufen kalkreiche Wasser dem Hausbach zu; poröser Kalktuff ist ausgeschieden; eine gewaltige Linde steht am Waldrand am Weg zur Kapfmühle. Dort herrschen rechts am Hang Bergahorn, Eiche und Linde vor. (Von der Kapfmühle führt ein Weg in den Ort zurück)
Von der Kapfmühlenbrücke führt der Weg über einen Rutschhang zum Steg unterhalb der Hohen Wand.
3 - von der Brücke an der Hohen Wand zum Trogener Loch
Länge 1200 m, ca. 60 min
Der von steilen Sandsteinplatten begrenzte Wanderweg überquert den Hausbach am Steg unterhalb der zweiten Geschiebesperre vor der Hohen Wand. Man hat in diesem Abschnitt schöne Ausblicke auf die steilen Hänge mit ihren tropfenden Moospolstern und auf den Hausbach, der in ausgewaschenen Rinnen über schräg abfallende Schichten talwärts stürzt. Bei Niedrigwasser sind runde, faustgroße Löcher zu entdecken, die in Strudeln durch die schleifende Wirkung mitgeführter Steine entstanden sind.
Vorbei am Wegweiser nach Hasenried wird die zum Trogener Loch führende Tobelbachbrücke erreicht. Von hier aus sieht man bachaufwärts links einen der wichtigen Zuflüsse des Hausbachs, den Langenrieder Tobelbach, einmünden. Nach der Brücke verläuft der Weg gut 50 Meter über dem Bachgrund und führt durch den Wald zum unterhalb der Trogener Brücke eingeebneten Platz mit den zwei großen Eschen. Hier stand das 1971 abgebrannte Gasthaus "Trogener Loch".
4 - vom Trogener Loch ins Hausbach-Quellgebiet (Wildrosenmoos)
Länge 2000 m, ca. 60 min.
Auf der Trogener Brücke überquert man den Hausbach, wandert am Grillplatz vorbei und überquert einige Nebenbäche. Man trifft hier auf junges, unverfestigtes Geschiebe aus der Eiszeit. Härteres Material findet man dort, wo sich der Hausbach so tief eingeschnitten hat, dass er das feste Gestein aus dem Tertiär (Molasse) erreicht.
Die Hausbachwanderung endet an der Brücke beim Gasthof "Traube" in Schnellers. Der weitere Weg ins Quellgebiet beim Wildrosenmoos ist nicht ausgebaut.
Der Erratische Block von Weiler
Während der jüngsten Eiszeit stiess der Rheingletscher weit nach Oberschwaben vor. Von diesem Gletscher zweigte ein Eisstrom (die "Rotachzunge") ab, der über dem Rotachtal, zwischen Pfänder- und Sulzbergrücken unterhalb der eisfreien Höhen dieser Gipfel verlief.
Ein vom "Dreischwestern Massiv" herabgestürzter Felsbrocken wurde bis nach Weiler transportiert und wurde beim Ende der Eiszeit (ca. 12.000-15.000) hier abgesetzt.
Der Hauptdolomiotblock wurde während des ganzen 19. Jahrhundert als Steinbruch sowie zum Betrieb eines Kalkofens abgebaut. In seinen ursprünglichen Ausmassen gehörte dieser Felsbrocken zu den größten Findlingen im gesamten Alpenvorland.
mit freundlicher Genehmigung (Text und Bild) Bayerisches Geologisches Landesamt - Scheidegger Wasserfälle und
Tobias Schlechta, Klasse 7M VS Weiler, 88171 Weiler